Als Energie ist sowohl der Willen, der hinter unserem "Tun" steht, als auch die dabei gezeigte Emotion. Sind wir uns unserer Absicht nicht gewiss, können nicht genau definieren, was wir wollen und lassen uns zudem schnell von Mitmenschen verunsichern und beeinflussen. So können wir keine ausgeglichene Emotion bei unserem Tun erzeugen. Was folgt ist ein Alltag aus Frust, Unsicherheit, Angst, Wut, Zorn und Nervosität.
Ein Hund folgt einer ausgeglichenen Energie
Eine ausgeglichene Energie kann ich nur dann einem Individuum entgegenbringen, wenn ich Kenntnis und Verständnis über seine Bedürfnisse habe und mit Fairness und einer gewissen Selbstverständlichkeit für dessen Wohl sorge.
Was Hunde brauchen
Jeder Hund strebt nach einem stabilen Menschen an seiner Seite, damit er selbst so wenig wie möglich Verantwortung übernehmen muss. Die Erfüllung seiner Bedürfnisse müssen aus einer Selbstverständlichkeit heraus erfüllt werden und dürfen an keine Bedingungen geknüpft werden.
Was Hunde nicht brauchen, aber fast immer bekommen
Ein Hund strebt nicht nach einem Leben im Überfluss. Er benötigt kein Spielzeug, man darf ihn niemals in eine Box sperren, er muss keine Tricks lernen und auch keinen Agility-Parcour bezwingen. Er ist nicht traurig, wenn er nicht im Bett schlafen darf, wir unser Abendessen nicht mit ihm teilen, er nicht zur HuTa muss und in seinem Leben keine Welpengruppe oder Hundespielwiese besucht. Eine mit Leckerchen und Spielzeug antrainierte Performance aus der Begleithundeprüfung ist im Wald ohnehin nicht abrufbar und mit einer Hundeparty zu seinem Geburtstag, Dogdancing und einer Frisbeescheibe machen wir ihn ebenfalls nicht glücklich. Ganz im Gegenteil. In unserer Wohlstandsgesellschaft fällt es kaum noch auf, dass wir seine Bedürfnisse komplett missachten und "unseren besten Freund" für unsere Bedürfnisse geradezu missbrauchen.
Aus unserem gutgemeinten aber fehlenden Verständnis für den Hund, resultiert sein gesamtes Verhalten. Da wir den oben genannten Umgang mit dem Hund und dem Zusammenhang mit seinem Verhalten nicht in Verbindung bringen, bezeichnen wir sein natürliches Verhalten als Fehlverhalten. Wie kann ein natürliches Verhalten gleichzeitig ein Fehlverhalten sein? Sind es nicht WIR, die sich "fehl verhalten"? Zu guter Letzt versuchen wir dann durch die Zugabe von noch mehr "fehl verhalten" unsererseits (Liebe, Zuneigung, Auslastung, Beschäftigung, Hilfsmittel, Spielstunden, Medikamente etc.) ein natürliches Verhalten zu rehabilitieren bzw. resozialisieren. Mit einer gewissen Distanz und Ignoranz lesen wir über die täglich steigende Anzahl von Beißvorfällen, und von überfüllten Tierheimen, schaffen es aber nicht, die Puzzleteile zusammenzusetzen.
Erst, wenn Du meine Bedürfnisse verstehst, hast Du die Energie, dass ich Dir folgen kann